Donnerstag, März 23, 2006

Frühling

Wir hatten zwei Jahre Frühling... nur wenige Wintertage... wir hatten viel Liebe, auch Streit und Versöhnungen... aber immer Liebe. Nun ist alles vorbei und der erste Frühling ohne dich beginnt. Herbst und Winter waren düster und kalt... wie ich mich fühlte. Das machte es leichter. Der Frühling wirkt frisch, unverbraucht... ohne Erinnerungen... ohne Narben. Das Leben ist in meiner Trauer nicht stehen geblieben... es gibt einen Neuanfang und ich werde mitgezogen. Nun muss ich nur noch den Winter hinter mir lassen... ihn loslassen...

Leere

Der Kühlschrank ist leer.
Mein Portemonnaie ist leer.
Mein Magen ist leer.
Und ich...








.

Mittwoch, März 22, 2006

Herzblatt

Das Ambiente ist enttäuschend- ein großer Raum, das Publikum muss, wie auch ich, stehen. Trotzdem bin ich aufgeregt... mein Herzschlag übertönt das Nuscheln der Leute um mich herum. Nervös trete ich von einem zum anderen Bein. Und da höre ich sie: die vier machtvollen Worte, die der Qual des Wartens ein Ende bereiten werden: "Hier ist Ihr Herzblatt!" Die trennende Wand verschwindet langsam und gibt die Sicht auf einen höflich lächelnde Mann frei. Volltreffer!!! Ich setze zur obligatorischen Umarmung an, aber er geht einfach an mir vorbei. Die Leute um mich herum strömen nach vorne und ziehen mich mit. Verwirrt aber routiniert drücke ich den Knopf zum vierten Stockwerk.

Sonntag, März 19, 2006

Heinz Erhardt II

Ritter Fips und sein anderes Ende

Es stand auf seines Schlosses Brüstung
der Ritter Fips in voller Rüstung.

Da hörte er von unten Krach
und sprach zu sich: "Ich schau man nach!"
und lehnte sich in voller Rüstung
weit über die erwähnte Brüstung.

Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach - verfolgend stur sein Ziel -
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als letztes nun auch noch das Leben,
an dem er ganz besonders hing - - - !

Der Blechschaden war nur gering...

Schlussfolgerung:

Falls fallend Du vom Dach verschwandest,
so brems, bevor Du unten landest.

---------------------------------------------------

Das ist wohl mein bisheriges Lieblingsgedicht von Heinz Erhardt. Und auch hier bitte dieselbe Übung wie bei seinen anderen Gedichten : Tragt es laut vor und erfreut euch an den Versen.

Freitag, März 17, 2006

DIE Büroklammer

Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger und ausgeglichener Mensch (wer gegenteiliges behauptet lügt!), aber ein paar Dinge können mich schon ein wenig... naja... wie soll ich sagen... aggressiv machen.
Da setzte ich mich guter Dinge an meinen Laptop um motiviert an mein Handout zu arbeiten und da passiert es wieder... diese nervtötende Büroklammer erscheint in einer Ecke des PCs und fragt höflich, ob man nicht mit dem Gedanken spiele, einen Brief zu verfassen. Ich atme tief durch, ringe mir ein Lächeln ab und verneine per Mausklick. Konzentriert arbeite ich weiter... die Büroklammer scheint sich zu langweilen und führt, Aufmerksamkeit haschend, ein paar Kunststückchen auf. Kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Habe ich ihr IRGENDWAS getan? Ich denke nicht. Kurz spiele ich mit den Gedanken, meine Laptop als großen Akt der Befreiung aus dem Fenster zu schmeißen, entscheide mich dann aber doch für den Mausrechtsklick "Assistent ausblenden".

Donnerstag, März 16, 2006

Guten Tag!

Aufstehen um 7- schläfrig ins Bad taumeln, halbwegs frisch und munter wieder raus... ganz raus, denn ich bin zum Frühstück bei Lukas eingeladen. Nettes Frühstück in seiner WG... viel geredet und gelacht. Um 10 in die Stadt- kurz auf Arbeit vorbeischauen und mit den Kollegen schwatzen. Danach die wichtigsten Besorgungen erledigen und halb 1 Mensaverabredung mit Sophie, Klaus und Robert. Überraschend gutes Essen, noch bessere Gespräche. Nachmittags motiviertes arbeiten. Spieleabend mit den Nachbarn, Abendbrot mit der eigenen WG und noch gemeinsam bei einem Amaretto- Apfel eine Komödie schauen bis ich erschöpft ins Bett falle... und mich, wie schon den ganzen Tag über, einsam und allein fühle.

Rote Lippen

"Rote Lippen soll man küssen, denn zum Küssen sind sie da"- so heißt es in einem bekannten Schlager. Und irgendwie stimmt das ja auch. Manche Lippen üben unerklärlicher Weise eine solche Anziehungskraft aus, die man den beiden zartrosanen Fleischwulsten kaum zugetraut hätte. Das pure Aneinanderdrücken dieser scheint unglaublich reizvoll... so komisch es auch klingen mag. Aber dieser Satz über rote Lippen, die zum Küssen da sind, kann ziemlich irreführend sein, denn auch die rotesten Lippen wollen nicht immer und von jedem geküsst werden. Da hilft auch kein hilfloses Verweisen auf diese Textzeile. Ein Jammer.

Freitag, März 03, 2006

"Seminararbeiten" II